Du sitzt in der Vorlesung und fragst dich: „Ist das wirklich das Richtige für mich?“ Die Motivation sinkt, die Zweifel wachsen – und plötzlich steht die Frage im Raum: Studium abbrechen oder durchhalten? Diese Gedanken sind völlig normal und du bist damit nicht allein. Tatsächlich denken viele Studierende irgendwann darüber nach, ihr Studium abbrechen zu wollen. Doch bevor du diese Entscheidung triffst, solltest du dir bewusst machen: Ein Studienabbruch ist kein Scheitern, sondern kann der erste Schritt zu einem neuen, passenderen Weg sein.
Studienabbruch 2025: Neustart statt Scheitern
Die Entscheidung, das Studium abbrechen zu wollen, ist mutig und verdient Respekt. Viel zu oft wird ein Studienabbruch als Versagen dargestellt – dabei zeigt er vor allem eins: Du hast erkannt, dass der eingeschlagene Weg nicht zu dir passt, und bist bereit, die Konsequenzen zu ziehen. Das erfordert Mut, Ehrlichkeit und Selbstreflexion.
Ein Studienabbruch bedeutet nicht das Ende deiner akademischen oder beruflichen Laufbahn. Im Gegenteil: Er kann der Anfang von etwas Neuem sein, das wirklich zu deinen Interessen, Stärken und Lebenszielen passt. Viele erfolgreiche Menschen haben ihr Studium abbrechen müssen oder sich bewusst dafür entschieden – und sind heute genau da, wo sie hinwollen.
Wann ist ein Studienabbruch die richtige Entscheidung?
Die Frage, ob du dein Studium abbrechen solltest, lässt sich nicht pauschal beantworten. Doch es gibt klare Warnsignale, die dir zeigen, dass es Zeit ist, über Alternativen nachzudenken.
Klare Warnsignale erkennen
- Anhaltende Unzufriedenheit: Wenn du dich über Wochen oder Monate hinweg unwohl fühlst und die Freude am Lernen komplett verloren hast, solltest du hellhörig werden.
- Fehlende Motivation: Du schleppst dich durch die Vorlesungen, Prüfungen fühlen sich sinnlos an und du fragst dich ständig, warum du das eigentlich machst?
- Gesundheitliche Belastungen: Stress, Schlafstörungen, Angstzustände oder Depressionen können Hinweise darauf sein, dass dein Studium nicht gut für dich ist.
- Falsche Erwartungen: Manchmal entspricht der Studiengang einfach nicht dem, was du dir vorgestellt hast – und das ist okay.
Wenn mehrere dieser Signale zutreffen, ist es sinnvoll, über einen Studienabbruch nachzudenken. Wichtig ist: Nimm dir Zeit für diese Entscheidung und hol dir Unterstützung von Vertrauenspersonen, Studienberatungen oder Psycholog:innen.
Studienabbruch vs. Studienwechsel: Die richtige Alternative wählen
Nicht immer muss die Lösung sein, dein Studium abbrechen zu wollen. Manchmal reicht auch ein Studienwechsel – zum Beispiel, wenn dir das Fach grundsätzlich gefällt, aber die Hochschule, die Studienform oder die Schwerpunkte nicht passen.
Ein duales Studium an der PHWT kann hier eine spannende Alternative sein. Statt rein theoretischem Lernen kombinierst du Studium und Praxis – das schafft Abwechslung, praktische Erfahrung und direkte Einblicke in den Berufsalltag. Viele Studierende, die mit einem klassischen Uni-Studium unzufrieden waren, finden im dualen Modell genau die richtige Balance.
Finanzielle Konsequenzen eines Studienabbruchs
Bevor du dein Studium abbrechen möchtest, solltest du dir über die finanziellen Folgen im Klaren sein. Diese sind zwar überschaubar, aber wichtig zu kennen.
BAföG-Rückzahlung bei Studienabbruch
Wenn du BAföG erhältst und dein Studium abbrechen willst, musst du die bereits erhaltenen Leistungen in der Regel nicht sofort zurückzahlen. Allerdings entfällt dein Anspruch auf weitere Zahlungen. Solltest du ein neues Studium beginnen oder eine Ausbildung starten, kannst du unter Umständen erneut BAföG beantragen – hier lohnt sich eine Beratung beim BAföG-Amt.
Kindergeld nach dem Studienabbruch
Auch beim Kindergeld ändert sich einiges: Deine Eltern erhalten Kindergeld nur, solange du in Ausbildung bist. Wenn du dein Studium abbrechen möchtest und keine neue Ausbildung beginnst, endet der Anspruch. Startest du jedoch zeitnah eine Ausbildung, ein neues Studium oder absolvierst ein Praktikum, läuft das Kindergeld weiter.
Krankenversicherung und Studienkredit
Als Student:in bist du meist familienversichert oder günstig studentisch versichert. Nach einem Studienabbruch musst du dich eigenständig informieren, ob das auch so bleibt. Entweder kannst du über die Familienversicherung (bis 25 Jahre möglich) wieder aufgenommen werden oder du eröffnest eine eigene Krankenversicherung.
Falls du einen Studienkredit aufgenommen hast, informiere dich frühzeitig über die Rückzahlungsmodalitäten. Viele Anbieter gewähren Übergangsfristen, wenn du dein Studium abbrechen und eine Ausbildung beginnen möchtest.
Exmatrikulation: So läuft der administrative Prozess ab
Wenn du dich entschieden hast, dein Studium abbrechen zu wollen, folgt der formale Schritt: die Exmatrikulation.
Exmatrikulation auf eigenen Antrag
Die Exmatrikulation ist der offizielle Austritt aus der Hochschule. Du reichst dafür einen formlosen Antrag beim Studierendensekretariat ein – entweder persönlich, per Post oder online. Viele Hochschulen stellen dafür auch ihre eigenen Anträge zum Ausfüllen zur Verfügung. In den meisten Fällen wird deine dann Exmatrikulation zum Ende des jeweiligen Semesters wirksam.
Fristen und wichtige Dokumente
Achte auf die Fristen deiner Hochschule – manche verlangen, dass der Antrag zu einem bestimmten Zeitpunkt eingereicht wird. Wichtige Dokumente, die du möglicherweise benötigst: Studierendenausweis, Exmatrikulationsbescheinigung (für BAföG, Krankenkasse etc.) und eventuell eine Studienverlaufsbescheinigung.
Ein abgebrochenes Studium wieder aufnehmen
Vielleicht war der Zeitpunkt einfach noch nicht richtig. Die gute Nachricht: Du kannst ein abgebrochenes Studium jederzeit wieder aufnehmen – entweder an derselben Hochschule oder woanders. Viele Hochschulen erkennen bereits erbrachte Leistungen an, sodass du nicht bei null anfangen musst.
Praktische Schritte für einen erfolgreichen Neustart
Orientierungsphase sinnvoll nutzen
Nimm dir nach dem Studienabbruch bewusst Zeit zur Orientierung. Was sind deine Stärken? Was macht dir wirklich Spaß? Praktika, Beratungsgespräche und Selbstreflexion helfen dir, herauszufinden, welcher Weg der richtige für dich ist.
Bewerbungsstrategien mit abgebrochenem Studium
Sei ehrlich in deinen Bewerbungen. Ein Studienabbruch ist kein Hindernis, sondern zeigt Entscheidungsfreude und Selbstkenntnis. Formuliere positiv, was du gelernt hast und warum du dich jetzt für einen neuen Weg entschieden hast.




