Bildunterschrift: Von links: Der Vorstand der Egon-Schumacher Stiftung, Egon Schumacher, Dr. Tanja Schumacher, Stipendiat Stefan Kerkenberg (Bild: PHWT)
Kunststoffe und ihre Nachhaltigkeit
Stefan Kerkenberg erhält Stipendium der Egon-Schumacher-Stiftung für sein Promotionsvorhaben!
Diepholz. Stefan Kerkenberg erhält ein Stipendium der Egon-Schumacher-Stiftung aus Barnstorf für sein Promotionsvorhaben, das jetzt am ZWT der PHWT Diepholz startete. Die Egon-Schumacher-Stiftung unterstützt gemäß Satzung schulische und berufliche Weiterbildung sowie wissenschaftliche Forschung.
Der 26-Jährige stammt aus dem friesischen Varel und hatte direkt nach seinem Abitur mit Schwerpunkt Naturwissenschaften ein duales Bachelorstudium Maschinenbau in Kooperation mit der Firma Hengst in Münster absolviert. „Im Rahmen der Abschlussarbeit war es mir dabei möglich, für drei Monate am Standort in Kunshan (China) zu arbeiten, wo ich zum ersten Mal umfangreich mit Kunststoffprodukten und deren Verarbeitung in Berührung kam.“ Dies war für ihn eine erste Weichenstellung in Richtung der Werkstoffgruppe der Kunststoffe.
Sie führte zu dem Entschluss, sich in einem Masterstudium intensiver mit den Kunststoffen zu beschäftigen. Die Wahl fiel dabei auf den Masterstudiengang Angewandte Werkstoffwissenschaften. „Neben dem Studium der Polymeren Werkstoffe konnte ich zudem über eine Anstellung als Versuchsingenieur bei der Firma Hengst weitere berufliche und praktische Erfahrungen sammeln.“
Im Laufe des Masterstudiums richtete Kerkenberg seinen Interessensschwerpunkt immer weiter in Richtung der wissenschaftlichen Forschung sowie Lehre aus und begann nach seinem Abschluss eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kunststoff-Laborbereich an der Hochschule Osnabrück.
Ein Jahr später ermöglicht ihm jetzt die Promotionsstelle der PHWT in Kooperation mit dem Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik an der Leibniz Universität in Hannover einen Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn. „Neben der persönlichen Herausforderung ist die vorhandene Konstellation mit dem Thema der Nachhaltigkeitsbewertung von technischen Bauteilen vor allem auch eine Chance, nicht nur dem privaten Umfeld, sondern hoffentlich auch der Industrie zu zeigen, welches Potenzial Kunststoffe – trotz zunehmender Kritik – weiterhin besitzen“, so Kerkenberg: „Vor dem Hintergrund des Klimawandels gilt es, Materialien nicht länger nur effizient in ihrer Anwendung zu nutzen, sondern über ihren gesamten Produktzyklus hinweg zu betrachten. Erst dieser Blick ermöglicht es, Bauteile klimaeffizient auszulegen.“
Das Promotionsvorhaben solle dabei helfen, die aktuell vorgenommene Nachhaltigkeitsbewertung von technischen Bauteilen um den Aspekt des Recyclingprozesses zu erweitern und die hierfür signifikanten Prozesskennwerte bereitzustellen. Kerkenberg: „Die Aktualität der Thematik wird zusätzlich durch die CO2-Bepreisung der Bundesregierung verdeutlicht, die es innerhalb der nächsten Jahre erforderlich machen wird, das CO2-Äquivalent industriell erzeugter Produkte nachzuweisen.“
Kerkenberg freut sich gemeinsam mit dem Vorstand der Egon-Schumacher-Stiftung über die Doktorandenstelle und dankt den Verantwortlichen der Stiftung, die dieses Vorhaben erst ermöglichen.